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Der Abschluss meines Pilgerweges

Auf einmal stand ich nun vor Ihm. Ich war in die Vatikanischen Grottem des Petersdomes gegangen. Hier hat der hl. Petrus sein Grab, hinter dem Christus-Mosaik und ich hielt inne. Nach mehr als 100 Tagen hatte ich diesen Ort erreicht. Zuvor stand ich vor seiner Statur im Petersdom und hatte mich, wie alle, auf seinen vorstehenden Fuß gelehnt. Hier unten waren auch die mir bekannten Päpste beigesetzt (hl. Johannes Paul II, hl. Johannes XXIII, Pius VI u.a.). In dem Dom, mit seiner immensen Größe, waren auch die anderen Aposteln übermannsgroß vertreten. Ähnliches hatte ich tagszuvor in der Paulusbasilika erlebt. Hier war die ganze Kirchengeschichte, vertreten durch die Päpste bildlich dargestellt. Für sechs Päpste ist noch Platz. Überall ist der hl. Johannes Paul II vertreten und wird verehrt. Die heilige Pforte - jetzt verschlossen - und die vielen Seitenaltäre, an denen zu dieser Morgenstunde in allem Sprachen Eucheristiefeiern stattfinden und man überall dabei sein kann. Viele sind nat

Montelibretti - Monterotondo - Rom

Da es in der Frühe schon recht frisch ist, gab heute morgen eine Aufwärmphase. D.h. innerhalb von 1,5 km von 200 m auf 360 m zum Quattro Venti (4 Winde). Die nächsten 6 km durfte ich diese wieder hinunter gehen. Während es hinauf ein steiler, steiniger Pfad war, ging es jetzt auf der Straße durch Olivenplatagen. Kläffende Hunde waren überall präsent. Die meisten, Gott sei Dank, eingesperrt. Um das Etappenziel zu erreichen musste ich kurz vor dem Ort noch einmal 140 m überwinden. Das war eine schweißtreibende Geschichte. Nun bin ich bei Kirsten, eine Deutsche, die seit 14 Jahren hier lebt und Pilgern eine Unterkunft anbietet. Gleich gibt es veganer Abendessen. Ich freue mich darauf. Nach dem Frühstück musste ich ein Stück zurück in den Ort gehen. Die Hunde am Weg freuten sich über mein Wägelchen. Dann ging es für die nächsten 4,5 km 150 m bergab. Der Weg führte durch Oliven-, Pfirsich-, Nektarinen- und Pflaumenplantagen. Bei einer Pause an einer Wasserstelle kam ein Fahrzeug direk

Poggio San Lorenzo - Kloster Farfa

Mit Rieti verlassen wir Franziskus, der mich lange begleitet hat. Aber in Rom werde ich ihn wieder treffen, als Papst oder vor der Lagerandbasilika. Mein Weg führte mich lange an einem ausgetrockneten Fluss entlang. Teilweise war es nur ein schmaler Steg, durch den ich das Wägelchen ziehen musste. Dann kam eine Stelle,  wo der Weg abgebrochen war. 1,50 tief. Also Rucksack aus dem Wägelchen und Wägelchen schon mal in die Tiefe; wer weiß, ob ich da wieder hoch komme, um das Wägelchen nachzuholen. Dann mit Rucksack einen Satz in die Tiefe. Auf der anderen Seite hoch ging es besser, da dort mittlerweile Stufen waren. Nun das Wägelchen nachgeholt, Rucksack hinein und weiter ging's. Irgendwann war dieser Weg auch zu Ende und es ging über Asphalt weiter. Über kleine Schotterwege gelangte ich schließlich zu einer alten Römerbrücke aus dem 3. Jh., die mich über einen ebenfalls ausgetrockneten Bach führte. Bisher gab es keine nennenswerte Höhenunterschiede. Nun wurde es aber anders. In de

Poggio Bustone - Rieti - Eremo Greccio

Ein wenig unheimlich war es, in einem riesigen Schlafsaal alleine zu schlafen. Gut, Mäuse gab es nicht, aber ein größerer Falter wollte durch die Scheibe nach draußen. Also öffnete ich ihm das Fenster. Dann gab es noch ein Gewitter und es schüttete mal wieder, wie aus Eimern. OK, es ist Nacht. Aber es braucht doch schon einiges an Zeit, bis die Sonne die Feuchtigkeit hat verdunsten lassen. Unter diesen Umständen wollte ich keine 160 m hoch und 240 m über glitschige Flächen laufen. Ich zog über steile Betonpisten aus dem Ort, ging dann aber nicht in den Berg hinein, sondern geradeaus in Richtung Landstraße. Da traf ich sie wieder. Fünf lustige italienische Pilger. Wir waren uns am Vortag schon einige Male begegnet. Einige von ihnen ließen sich die saftigen Feigen zum Frühstück schmecken. Als ich dann ein Hinweisschild nach Rieti sah, mit nur noch 7,5 km, war das selbst meinem Ego zu wenig, um den Tag nur in der Stadt zu verbringen. Also machte ich von meinem Vorsatz keinen Gebrauch u

Macenano - Piediluco - Poggio Bustone

Nach wenigen 100 m war ich wieder am Fluss Nara. In Flusstälern zu Laufen ist recht angenehm. Es hatte am Abend zuvor kräftig geregnet, so dass es große Pfützen auf dem Weg gab. Hier traf ich ein junges Pilgerpärchen aus Limburg. Sie nächtigen im Zelt. Weite Teile der Strecke hatten keine wesentlichen Höhenunterschiede.  Hier traf ich auch ein Ehepaar aus den Niederlanden, die kurz hinter Rom auf den Weg nach Assisi waren. Sie wussten natürlich noch nicht, was ihnen für tolle Wege bevorstaden.  Doch mein Weg hatte kurz vor Marmore eine Überraschung für mich. Auf  kurzer Distanz musste ich 120 m höher. Das ging über wenige steile Serpentinen. Dann war ich auf 360 m und das blieb auch bis Piediluco so. Piediluco liegt am Lago di Piediluco, einem herrlichen, von Bergen umgeben See. In der Pfarrherberge konnte ich übernachten. Der Franziskanerpater, ein Rumäne, der hier seit Jahren Urlaubsvertretung macht, sprach deutsch. Er hatte in Würzburg studiert. Das war sehr hilfreich für die Ve

Assisi - Foligno - Spoleto - Macenano

Es war ein sehr abwechslungsreicher Tag. Um nach Foligno zu kommen musste ich über den Monte Subasio. Bis auf 840 musste ich steigen, um Einsiedelei delle Carcari zu erreichen. Ich lief über die Straße, da hier die Steigerung nicht so stark war. Nach zweieinhalb Stunden war ich oben und nach einer kurzen Besichtigung führte der Weg weiter hinauf und blieb für längere Zeit auf dem Niveau. Doch dann wurde es wieder heiß. In den nächsten 9 km ging es auf teilweise sehr schmalen Pfaden, teils auch sehr steil, 240 m an Höhe hinunter und 130 m an Höhe hinauf. Auf trockenem Laub und Steine darunter rutschte ich immer wieder aus. Es machte richtig Spaß. Nach Spello, einem alten Städtchen mit vielen Kirchen ging es noch einmal 410 m durch Olivenplantagen hinunter nach Spello. Hier war auch ein Blick zurück nach Assisi möglich. Weiter ging es auf gepflastertem Weg. Nun waren es noch 6 km, die ich auf der Straße laufen musste. Von hieraus hatte ich einen fantastischen Blick auf meine Tour durch d