Durch die Alpen zum Brennerpass

Hallo Ihr Lieben,

heute habe ich mal wieder Internet, was für mein Gerät brauchbar ist.

Um 7.30  habe ich Innsbruck verlassen. Welch eine Ruhe in der Altstadt. Nun konnte ich noch einige Gebäude fotografieren. Es ging zur Stadt hinaus. Auf dem Wege dort hin, Halt am Stift und der Basilika Wilten. Eine päpstliche Basilika und ein Marienwallfahrt zum Gnadenbild von,1330. Nun über die Sillbrücke und dann in den Wald. Sehr schnell gewinne ich an Höhe. Innsbruck mit 580 m und nach 2 km in Vill habe ich bereits die 800 m erreicht. Weiter über Igls nach Patsche und ich bin bei 1000 m. Schließlich laufe ich zwischen 1200 m und 1150 m hier in St. Michael/Pfons. Im Bildungshaus des Bistums Innsbruck darf ich übernachten. Mal wieder Luxus pur mit Abendessen und Frühstück.
Von der Höhe aus konnte ich meine gestrige Strecke gut nachvollziehen. Ab Igls lief ich parallel zur Brennerautobahn, die auf der anderen Seite des Tales am Bergrand verlief.
Immer wieder gab es wundervolle Blicke in die vormir liegenden Täler und die hoch hinauf reichenden Alpenketten. Und dann: Einfach nur im Gras sitzen und staunen. Immer wieder komme ich mit Menschen ins Gespräch, die ähnlich denken wie ich.

Morgen geht es nach St. Jodok am Brenner. Ich werde diesen Blog dann aktualisieren.
 Es war ein kurzer Pilgertag. Um 12 Uhr hatte ich die Kirchengemeinde bereits erreicht. Im Ort St. Jodok, benannt nach dem Mönch und Rompilger aus dem 7. Jh. wurde ich herzlich empfangen und ich hatte das Erdgeschoß heute für mich alleine. Nachdem, was ich in den letzten Tagen erlebt hatte, war es heute recht harmlos. Der Weg führte immer wieder durch bewaldetes Gebiet, so dass die Temperaturen erträglich waren. Nach wie vor die Brennerauto auf der anderen Seite des Tales. Sie gewinnt langsam an Höhe. Im Tal der Fluss Sill, der in Innsbruck in den Inn fließt. Die größeren Orte am Weg sind Matrei und Steinach. Nach Rücksprache habe ich in Steinach mein Wägelchen hinter ein Haus gestellt, um dann durch den Ort zu gehen. Über einen Forstweg ging es dann nach Strafflach und wenig weiter war dann Jodok.

Morgen geht es über den Wipptaler Wanderweg nach Gries am Brenner. Der längere Weg über Nösslach ist wegen Bauarbeiten gesperrt.

Neues folgt.

Frühmorgens machte ich mich freudig auf den Weg. Ich war ja ausgeruht und hatte vieles erledigt. Nur wenige Meter im Ort ging ein kleiner Weg in den Berg, der mich nach Gries am Brenner führen sollte. Wie so oft haben diese Wege es aber in sich. Es ging gleich sehr steil nach oben. Ich hatte Mühe, das Wägelchen nach zu ziehen. Dann war der Trampelpfad sehr schmal, so dass das Wägelchen abzustürzen drohte. All diese Gefahren kannte ich natürlich. Schließlich hatte ich den Wipptaler Wanderweg erreicht, der mich durch den Wald, parallel zur alten Brennerstraße und der Bahnlinie nach Gries führte. Aber auch auf diesem Weg waren die Gefahren nicht geringer. Hinzu kam, dass es noch sehr feucht war. Mehrere Male drehte sich das Wägelchen, weil das linke Rad wesentlich höher als das Rechte war. Dann kamen umgestürzte Bäume dazu, die nicht ohne weiteres zu überwinden waren. Nach 1 1/2 Stunden hatte ich 3 km zurück gelegt; von Gries war noch keine Sicht, ich war noch hoch im Berg. Irgendwann hatte die Quälerei ein Ende. Nun ging es auf der Bundesstraße weiter; immer schön auf der linken Seite. Es gab keinen Fußweg. 5 km waren es bis zum Brenner auf fast 1400 m Höhe. Um 11.30 konnte ein österreichischer Polizist eine Aufnahme an der österreichischen /italienischen Grenze machen. 
Jetzt war vieles besser. Auf italienischer Seite gab es gemeinsame Rad- und Fußwege. Außerdem ging es von nun an bergab. Das war bei dem Sonnenschein doch sehr angenehm. Der Eisack, nach dem auch das Tal benannt ist, in das ich gehe, wird mich noch lange begleiten. 
Erst nach Grossensaß kam wieder ein wenig Bewegung in das Gelände und kurz vor Sterzing musste es auch noch zu regnen beginnen. Die Kirchengemeinde Maria Geburt war schnell gefunden und hier herrschte reges Treiben. Die Senioren feierten Abschied von Pfarrer und seiner Haushälterin, eine Nonne der Steyler Mission. Da es Wochenende war, war das Gästezimmer mit einem Geistlichen belegt. Für mich blieb der Gemeindesaal, der aber auch noch belegt war. Also vertrieb ich mich im Ort die Zeit. 

Am anderen Morgen gemeinsames Frühstück. Dann in den Garten und Frühäpfel gepflückt. Dann auf den Weg. Da ich um 17.30 in meinem nächsten Etappenziel den Zimmerschlüsssel bekommen sollte, musste ich, um dieses Ziel zu erreichen 8 km mit dem Bus fahren. Es ging zwischen dem Fluß Eisack, den Bahngleisen, der Staatsstraße und der Autobahn hin und her. Es ging leicht bergab. Erst kurz vor Kloster Neustift ging es in einem Weinberg und einer Erdbeerplantage kräftig hinunter.  Wir befinden uns jetzt auf einer Höhe von 600 m, während Sterzing noch bei über 900 m lag.
Im Augustiner-Chorherrenstift darf ich in einem einfachen Zimmer mit Dusche übernachten. Für alles andere, was ich benötige, habe ich Vorsorge getroffen. Morgen früh ist um 7 Uhr Gottesdienst und danach kann ich den kurzen Weg nach Klausen gehen. Dabei wird es in den ersten 10 km um mehr als 400 m die Berge hinauf und 120 m wieder hinunter gehen. Also die ersten drei Stunden werden wieder heiß. Aber mehr, wenn ich gelaufen bin.
 


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