Vom Lech zum Alpenpanorama

Hallo Ihr Lieben,

schnell war ich wieder auf dem richtigen Weg. Von Obermeitingen führte der Weg nach Igling. In Hurlach kaufte ich noch ein Dinkelbrot. In dieser Bäckerei gab es auch Nussecken. Gleich kaufte ich 2 Stück (auf einem Bein kann man schließlich nicht stehen). Diese hatten natürlich nicht lange Bestand, bei der Wärme löste sich die Schokolade schnell auf. Somit hatte ich für den Vormittag wieder reichlich Kalorien zu mir geführt. Die Landschaft war eben, nur dass wir auf einer Höhe von etwa 500 m waren.
So erreichte ich bald mein Etappenziel in Fuchstal. Fuchstal gibt es eigentlich nicht, sondern es handelt sich um 3 Gemeinden. In Asch fand ich für diese Nacht bei Silvia und Toni eine tolle Herberge. Auch sorgte Silvia für mein leibliches Wohl. Sie hatte vegan gebacken. Gut schmeckendes Brot und Muffins (mit Heidelbeeren). Davon bekam ich am anderen Morgen noch als Wegzehrung einiges mit auf den Weg. Ich habe mich bei Euch sehr wohl gefühlt. Vielen Dank Euch Beiden 💝.

Ab Denklingen bin ich aber nicht mehr Richtig Schongau gegangen, sondern bin über Schwabspin und Schabbruck nach Burggem gelaufen. Durch herrliche Natur und einen freien Blick auf die vor mir liegenden Alpen. Die Sonne stand noch ungünstig, so dass ich die Zugspitze noch nicht klar erkennen konnte. Am Wegesrand gab es immer noch köstliche Himbeeren, die mich im Weiterkommen hinderten. Schließlich erreichte ich meine Unterkunft, bekam erst Mal ein kaltes Wasser und dann Tee aus frischen Kräutern. Das tat gut. In einem kleinen Kirchlein, was der heiligen Anna, der Mutter von der Gottesmutter, geweiht war, feierte ich einen Gottesdienst mit und fuhr anschließend auf einen höheren Berg, von dem aus ich einen wunderschönen Blick auf die in der Abendsonne liegenden Alpen mit Zugspitze hatte. Danke der Gastgeberin für diesen Tip.

Inzwischen bin ich, ohne viel Anstrengung auf fast 770 m Höhe gelangt. Morgen geht es zu meinen Pilgerfreunden Elfi und Erhard nach Marktoberdorf. Dabei muss ich um den 924 hohen Weichberg herum. Es ist morgen aber nur eine kurze Etappe von etwa 20 km. Dabei werden ich 150 Höhenmeter wohl schaffen 🙋.

Hinauf nach Tannenberg und auf 918 m um den 924 hohen Weichberg. Dann hinab nach Rettenbach. In Bertholdhofen in die Pilgerkirche. Auf dem darum befindlichen Friedhof nettes Gespräch mit älteren Dame geführt, die das Grab ihrer Eltern pflegte. Dann weiter nach Marktoberdorf über Lindenallee. Eine herrliche 1 km lange auf und abwärts gehende Allee. Irgendwo auf den letzten km wollte Erhard von mir Bilder machen. Ich ging anders als er dachte. Also wurde ich von Elfi herzlich empfangen. Ein Wiedersehen nach mehr als 6 Jahren. Zunächst gab es veganer  Stachelbeerkuchen. Dann kann der Überfall. Termin beim Bürgermeister und Interview bei der Zeitung. Einladung vom Bürgermeister ins Café. Für das veganer Abendessen noch Produkte eingekauft. Das Essen wurde mir nicht serviert, ich durfte es dünsten. Elfi machte den Salat und Erhard hat die Zutaten klein geschnitten. Abendessen dauerte sehr lange.  Erhard gab mir noch Tips für den morgigen Pilgerweg.
Ging mit mir am anderen Morgen bis zur Anhöhe außerhalb der Stadt und über gab mich dem Alpenpanorama.

Mein Weg ging heute nach Steingaden. Bis Rieder ging es immer bergauf und bergab. Dann war es lange Zeit eben auf einer Ebene von 850 m. Vor Lechbruck kam wieder Bewegung in das Höhenprofil. Hier gab es einen der wenigen Brücken über den Lech. 
In Lechbruck am See war ich richtig ausgepauer und ich stürzte an den Fluß um mich abzukühlen. Dann hinauf in den Ort und im Schatten ein Fruchteis gegessen. Am Fluss gab es hier keine Bank im Schatten.
Nun noch die letzten km nach Steingaden. Auf dem Weg in die Stadt hilt ein junges Ehepaar im Auto an. Unverblümt wollten sie wissen, wo ich herkam und wo hin ich wollte.  Wir unterhielten uns längere Zeit.
Hier im Ort hatte ich ein  einfaches Zimmer. Ich habe an diesem Abend nicht viel getrunken, da die Toilette sehr weit war.
Das Welfenmünster, ein interessantes Gotteshaus wurde renoviert und konnte nicht besichtigt werden; dafür aber der Klostergarten mit allerlei Wildkräutern. Deshalb ging ich früh schlafen, denn das Bett machte einen ordentlichen Eindruck.

Heute ging es wieder zurück auf die Via Romea die zum Teil parallel läuft mit der Via Claudia Augusta, dem Heer- und Handelsweg der Römer zwischen Rom und Augsburg.
Zunächst ging es nach Verlassen des Ortes kräftig in den Berg nach Wieskirch, einen Wallfahrtsort. In der Nacht hatte es zu Regnen angefangen. Auch nach Besichtigung der Kirche hatte es nicht aufgehört. Es war nicht viel, aber ohne Regenklamotten ging es nicht. Der Weg führte nun lange durch den Wald. Dabei nahm die Höhe kontinuierliche zu; vorbei an einem 1007 m hohen Berg. Bevor es wieder abwärts ging setzte ich mich zu einer Pause an den Wegrand. Von einem Radfahrerpärchen, die hielten, wurde ich mit moin, moin begrüßt. Ich fragte : "Kommt ihr aus Hamburg? " Sie bejahten und somit waren wir 3 Hamburger.  Sie fuhren von München zum Bodensee. Nach einem interessanten Austausch verabschiedeten wir uns. Ich setzte meinen Weg fort, nun ging es abwärts. Es kam Altenau und Unzerammergau. Hier waren die Höhenunterschiede gering, da es immer an der Ammer entlang ging. Kurz vor Oberammergau traf ich auf eine Gruppe von Menschen, die hier ihren Gewinn aus dem Lottospiel unters Volk bringen wollten. Es ergaben sich angenehme Gespräche und wir gingen gemeinsam in die Stadt. Sie suchten eine Eisdiele und ich  meine Unterkunft im Gemeindehaus. In den Ammergauer Alpen hangen schwarz Wolken, die auf eine baldige Entleerung warteten. Um kurz vor 19 Uhr war es dann soweit. Ich war mit meinen Regensachen noch unterwegs. In kürzester waren diese durch und hielten keinen Regen mehr zurück.

Als ich mich am Sonntagmorgen auf den Weg machte fielen immer noch Regentropfen von Himmel. Dies hielt den ganzen Tag an. Die Zugspitze gab es nicht; zumindest war sie nicht zu sehen. Der Weg nach Oberammergau führte immer an Flüssen oder Bächen entlang. Den ersten Ort, den ich heute erreichte war Ettal mit seinem ganz besonderen Kloster. Im Klosterladen holte ich mir den Pilgerstempel und da der Gottesdienst zu Ende war, konnte ich auch im Kloster fotografieren. Nach einer Stärkung auf dem Friedhof ging es über einen sehr schwierigen Weg innerhalb von 1000 m von 860 auf 730 m nach Oberau hinunter. Dann gab es bis kurz vor Garmisch-Partenkirchen keine nennenswerten Höhenunterschiede.  Kurz vor GP nur deshalb, um nicht an der Bundesstraße laufen zu müssen. Schnell habe ich am Gemeindehaus den für mich deponierten Schlüssel gefunden. Hier konnte ich auch meine Lebensmittelvorräte zubereiten. Es ist zwar eine bescheidene Übernachtungsmöglichkeit, aber das ist in Ordnung.
Morgen geht es zum letzten Etappenziel auf deutschem Boden in Mittenwald. Dann 5 Tage Österreich und dann steht schon Italien vor der Tür 😅.


Zunächst führte mich der Weg auf gleichbleibender Höhe aus der Stadt. Es regnete immer noch ein wenig. Es ging nach Ettal und dem bekannten Benediktiner Kloster. Ich erreichte das Kloster, als der Gottesdienst zu Ende war. Nun konnte ich in der Kirche fotografieren. Auf dem angrenzenden Friedhof machte ich eine längere Pause und aß ein bisschen. Dann ging es geradewegs zum Ort hinaus. Während die Bundesstraße in Serpentinen den Berg hinunter führte musste ich direkt auf einer Länge von 1 km 130 Höhenmeter über größeres Geröll überwinden. Unten angekommen ging es dann ohne großen Höhenunterschiede nach Mittenwald. Kurz vor dem Ort musste ich über Serpentinen in den Ort hinunter. Hier konnte ich in einem Hotel übernachten. Die Inhaberin hat mir das Zimmer kostenlos zur Verfügung gestellt;  über die Pfarrgemeinde hatte ich um eine Übernachtungsmöglichkeit gebeten. Danke Frau Rademacher.
Am anderen Morgen machte ich mich bereits um 7.30 auf den Weg. Es war sehr frisch und ich machte meine Jacke bis obenhin zu. Ich war auf mehr als 900 m Höhe. Mein Etappenziel war heute Reith b. Seefeld und der Weg führte mich noch einmal 300 m höher. Auf dem Weg gab es reichlich Blaubeeren, Himbeeren und Erdbeeren. In Seefeld musste ich erst mal wieder meinen Flüssigkeitshaushalt in Ordnung bringen. Dann ging es an Auland vorbei und die Höhe änderte sich nicht mehr wesentlich. Bei einem Jesuitenpater - pensionierter Professor an der Innsbrucker Universität - konnte ich übernachten. Für mein seelisches und leibliches Wohl war gesorgt. 
Am anderen Morgen um 7.30 war gemeinsames Frühstück. Der 2. Tag in Österreich  begann. Für einige km blieb der Weg auf gleichbleibender Höhe neben einer Bahntrasse. Dann ging es auf 950 m hinunter. Jetzt gab es zwei Möglichkeiten. Entweder auf der stark befahrenen Bundesstraße oder über schmale und steile Wege durch den Wald. Ich entschied mich für letzteres. Es war teilweise halsbrecherisch , denn ich musste 300 m Höhenunterschied an der steilen Wand überwinden. Schweißgebadet und über viel Geröll erreichte ich den Ort Zierl. Nach 2 1/2 Stunden war der Spuk vorbei denn von nun an ging es am Inn nach Innsbruck. Hier schlafe ich in unmittelbarer Nähe zur Altstadt, von wo morgen mein Weg wieder in die Höhe führt. 
 

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