Rossano/Composampiero/Padua/Monselice

Es ist schon eine aufregende Welt, Ihr Lieben.
Von Compolongo, wo ich noch auf etwa 200 m Höhe war, ging es um 7.15 rasch wieder an den Fluss Brenta. Teilweise musste ich mit dem Wägelchen über Stock und Stein. Reine Wildnis, aber immer an Fluss. Nach 10 km führte der Weg ein wenig von Fluss weg, damit ich über die Brücke in die Stadt konnte. Grappa in allen Variationen, man hätte darin schwimmen können. Kirchen und eine alte, aber funktionstüchtige Sonnenuhr (es schien die Sonne). Nach mehr Besichtigung stand mir nicht der Sinn, einfach zu heiß.
Bei 38 Grad neben einer 4 spurigen Autostrasse zu laufen, ein wahres Vergnügen. In Rosa beantwortete ich die Mail eines Franziskaner Mönchs, der sich dafür entschuldigte, dass sein Pfortenbruder mich in Kaltern abgewiesen hatte, obwohl er es hätte wissen müssen, dass ich komme. Kein Problem, hatte ich ihm geantwortet,  da ich am See, ein Zimmer zum Pilgerpreis, das Letzte und obwohl die Gastgeber ihren freien Tag hatten und den hauseigenen Pool nutzen könnte. Da hat doch mal wieder jemand mit gemischt 😂, jemand, auf den ich mich immer verlassen kann, aber nicht immer tue.  Hier an der Kirche ging es über kleinere Straßen nach Rossano. Weiter eine Albergo. Ich bekam im ersten Stock mein Zimmer. Es waren vermutlich 40 Grad oder mehr. Die Wirtin stellte die Klimaanlage auf 30, als sie aus dem Zimmer war, regulierte ich auf 25 Grad nach. So konnte ich in dieser Nacht gut schlafen.
Landschaftlich änderte sich mit Bassano del Grappa einiges. Ich war nur noch auf 130 m. Die Berge ließ ich hinter mir, denn in Rossano waren es nur noch 80 m.
Und heute ging es weiter runter auf 30 in Fratte und gar 20 m in Camposampiero. Auf dem Weg kam ich in Bodghetto an dem Oratorio San  Massimo, einem hübschen Kirchlein aus dem 10. Jh. Ich wurde dort schon erwartet und ich hatte die Möglichkeit,mir vieles anzuschauen. Kurz vorher hatte ich von einem Hausbesitzer, der seine Wassermelone kühlte, frisches kaltes Wasser und soeben gepflückte Weintrauben erhalten. Er hatte mich bei der entsprechenden Stelle als kommender Pilger avisiert. Auch hier funktioniert der Buschfunk.
Gleich zu Beginn von Camposampiero steht das Convento dei Santuari Antoniani. Schwestern haben unmittelbar daran das Casa del Spiritualität, in dem ich übernachte. Hier lief die Klimaanlage schon.
In einem Park auf dem großen Gelände ist ein Weg mit wunderschönen Bronzeskulpturen angelegt  die Szenen aus dem Leben des heiligen Antonius darstellen. Ein wirklich sakraler Ort, wo man zur Ruhe kommen kann.
Gleich gibt es Abendessen und dann werde ich das angenehme kühle Zimmer nutzen, um mich auf den weiteren Weg, den Antonius-Weg, vorzubereiten. Morgen geht es den letzten Weg, den Antonius nach Padua machte und wo letztlich starb. Die Sterbekapelle mit Statue in Arcello, ein Stadtteil von Padua, ist heute eine große Kirche; allerdings geschlossen. Also zog ich weiter. Im Schatten machte ich eine Pause um ein wenig zu essen und zu trinken. Während ich aß brachte man mir eine Flasche Tee. Die kam jetzt ganz Recht. Nun musste ich noch durch den Bahnhof und zum Parco dell' Arena und über die Via del Santo kam ich direkt zur Basilica di Sant' Antonio. Ich habe auf meinen Pilgerwegen schon wirklich herrliche Gotteshäuser gesehen. Aber diese ist mit Abstand das Schönste, sowohl von Aussen im Sonnenschein  als auch das, was sich im Inneren dem Auge zeigt. Alle die Eindrücke zu schildern, würde den Rahmen dieses Blog sprengen.
Dann in unmittelbarer Nähe die Basilica di Santa Giustina, ein riesiges Gotteshaus mit großen Seitenaltären von Päpsten und Evangelisten.
Dann der Patro della Valle, ein Riesenplatz mit einem breiten Wassergraben in Elypsenform und auf den Wassergraben umfassende Mauer unzählige Päpste und Adelige seiner Zeit.
Ja, Padua ist schon ein einziges Museum und davon gibt es auch noch unzählige. Alles andere über Padua könnt Ihr nachgoogeln.
Morgen geht es weiter auf dem Antonius-Weg nach Monselice
Nun, mit dem Lumgo Camino di Sant' Antonio hat eine besondere Art von Pilgerreise begonnen. Nicht zu einem bedeutenden Ziel gehen wir, sondern eine Umkehr. Vom Grab des Heiligen pilgern wir zu der einsamen und versteckt gelegenen Einsiedelei von Montepaolo. Sehr still war heute der Weg. Kurz vor verlassen der Stadt wollte ich noch einen Besuch in einer der vielen Kirchen machen. Ich befand mich vor dem Santuari San Leopoldo Mandic - Kirche und Kloster mit dem Grabmal des heiligen Kapuzinerpaters Leopoldo Mandic. Heiligsprechung 1983. Dann aber ging es zur Stadt hinaus. Über Battaglia Terme nach Monselice immer am Kanal entlang. Die Seite des Kanals konnte selten geändert werden, da nur wenige Brücken vorhanden waren. Hier habe ich ein kleines Hotel gefunden.
Bevor ich heute morgen die Stadt verließ, musste ich noch auf den Berghügel. Dort gab es 7 Kapellen, allesamt nach den Pilgerkirchen Roms benannt, und die uns zur kleinen Kirche San Giorgio führen, in der Reliquien von 30 Märtyrern aufbewahrt werden. Papst Paul V. gewährte per Dekret 1605 einen Anlass, gleichgestellt dem Besuch der sieben Pilgerkirchen in Rom. Dann noch einen fantastischen Ausblick auf Monselice und die Poebene. Nun am Convento San Giacomo, dem Franziskanerkloster vorbei und dann aus der Stadt. Am Stadtrand hatte Famila schon geöffnet, so dass ich noch Kleinigkeiten einkaufen konnte.
Der Weg führte durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete, Apfel- und Birnenplantagen, Raps- und Sojaanbau. Besondere Freude kommt auf, wenn der einfach nur geradeaus ist und das km-lang.  Schließlich gelange ich wieder an der Etsch, allerdings nur für einen km. Bei einem Straßnhändler kaufe ich eine  Melone,, um meinen Durst zu löschen. Im Schatten verzehre  ich die Halbe. Der Rest liegt für morgen früh im Kühlschrank 😍. Dann an der Bahnlinie in die Innenstadt von Roviga. Hier habe ich ein Appartement und kann die wenigen Reste, die ich seit längerem im Rucksack mit mir herumschleppe, verarbeiten.
Morgen geht es nach Polesella und damit komme ich an den Po.
Dann aber mehr.
Euch alles Liebe
Euer
Herbert

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