Tossignano - Parco Carmen - Modigliana

Hallo Ihr Lieben,
zwei sehr erlebnisreiche, aber auch schwierige Tage liegen hinter mir. Der Weg nach Tossignanoh hatte nicht umsonst zweimal Alternativen.  Bei der Ersten ging es um den Weg nach Valsellustra. Hier sollte es über einen Kamm etwa 200 m abwärts gehen. Das war mir unangenehm und ich lief lieber 1,5 km mehr und lief die Straße. Weiter musste ich nach Croara und dabei wieder auf 330 m Höhe hinauf. Inzwischen war es schon recht warm geworden und ich erreichte mein Ziel,n in dem ich von Schatten zu Schatten lief. Und dann auf dem Weg nach Borgo Tossignano gab es die zweite Alternative, wobei diesmal die Straße für mich nicht in Frage kam. Also ging ich zunächst über einen Trampelpfad. Links von mir waren Felder, rechts von mir der steile Anhang. Ich musste mein Wägelchen schon kräftig ziehen, damit es nicht in den wachsenden Wildkräutern hängen blieb. Dieser Trampelpfad wurde immer weniger durchlässig. Jetzt konnte ich auf den zu meiner Rechten befindlichen Acker ausweichen. In der prallen Mittagssonne ging es jetzt bergauf. Auf dem Höchstpunkt angelangt hatte ich einen herrlichen Blick auf den Ort, zu dem ich unterwegs war. Es ging zunächst auf der erreichten Ebene weiter. Doch dann musste ich erst einmal tief Luft holen. Es ging so steil abwärts, dass ich das Wägelchen nicht hätte halten können. Auch in Serpentinen halfen hier nicht. Also habe ich den Rucksack aus der Gefahrenzone gebracht und das Wägelchen nachgeholt. Wäre es nass gewesen, hätte ich mich auf den Hintern setzen können und das Ganze als Rodeln sehen können. Natürlich, bin ich froh, hier mit heiler Haut davon gekommen zu sein. Eine Alternative für mich hätte es auch nicht mehr gegeben. Unten angekommen stand für mich ein Stuhl unter einem Feigenbaum mit reifen Früchten. Von Borgo Tossignano musste ich noch zu den auf dem Berg liegenden Tossignano, wo ich in der öffentlichen Jugendherberge übernachtete.
Den letzten Anstieg dürfte ich am anderen Morgen wieder hinunter, nur an einer anderen Stelle mit ähnlichen steilem Angang. Es ging in den Naturpark Benachrichtigen del Grado Romagnola, durch den sich eine 12 km lange Gipsader zieht und unterirdisch von weitverzweigten Grotten und Höhlen durchlöchert ist.  5,5 km ging es jetzt auf schmalen Pfaden 350 m hoch, um nach Borgo Rivola 330 m wieder hinunter zu gehen. Durch den Ort und auf der anderen Seite das gleiche Spiel noch einmal. Nun führte der Antonius-Weg durch einen anderen Nationalpark ins Sintriatal. Um zu meiner Herberge im Rifugio Parco Carne zu gelangen musste ich noch mal wieder 350 m hoch, nachdem ich sie zuvor wieder hinunter gegangen war. Alle diese Aufstiege waren teilweise nur einge Trampelpfade mit vielen Felsbrocken dazwischen. Mit 10 Stunden auf der Piste und fast 1100 Höhenmeter, war das ein anstrengender Tag. Manuela, die Chefin des Refugios erwartete mich, zeigte mir mein Zimmer und es gab ein gutes Abendessen.
Fortsetzung folgt.


Es war ganz angenehm am Montag nicht mit einem Bergauf zu beginnen. Brisighella, eine Stadt mit Burg und Uhrturm und bekannt durch sein Olivenöl und seine Weine. Olivenöl kann hier gekauft werden, wie an der Tankstelle Benzin.  Es gibt verschiedene Zapfsäulen. 
Was ich kurz zuvor hinab gegangen bin muss ich nun auf der anderen Seite wieder hinauf.  390 m hoch und ich versuche die Schatten zu nutzen, die von großen Tujas geworfen werden.  Nach 9 km ist das erreicht. Nun bin ich auf dem Bergkamm und hier darf ich 320 km wieder hinunter nach Modigliana. Hier ist Konrad von Staufen, Sohn von Friedrich Barbarossa geboren.  Gut erhaltene Brückenpforte aus dem 16.Jh. Hier übernachte ich im Frauenkloster. 
Heute beginnt die letzte Etappe des Antoniusweges,  der in Montepaolo, der Einsiedelei seinen Abschluss findet.  Hier gibt es die Assidua, die Pilgerurkunde. Doch zuvor muss ich über den Passo Trebbio auf 570 m Höhe. Dabei muss ich durch Tor der Rocca aus dem 12./13. Jh.. Es ist die Burg von Modigliana, die selbstverständlich auf dem Berg liegt. Da ich bereits um 7 Uhr unterwegs war, war die Sonne noch hinter dem Bergkamm. 
Nach dem ich Antonius in seiner Einsiedelei die Ehre erwiesen habe, geht es 1,5 km zurück und über einen steilen Pfad hinunter nach Dovadola. 
In Dovadola erhalte ich von Pfarrer Don Alfeo für den Franziskusweg den Pilgrrpass, Pläne und eine Unterkunftsliste. In den Rifugios zahlt man - als Mitglied des Vereins  - für die Übernachtung 8 €, Abendessen und Frühstück für 17 €. Selbst in Hotels zahlt man als Mitglied nur 35 €.
Bei der Vorbereitung für den nächsten Tag stellte ich nun zu meiner Überraschung fest, dass ich fast 15 km des von mir gegangenen Weges hätte zurück gehen müssen. Das hängt damit zusammen, dass der Weg nach Assisi in Dovadola beginnt und über den Pass, den ich tags zuvor überschreiten hatte ,  nach Marzanella führt. Das war mir nun doch zu doof. Deshalb bin ich heute morgen mit dem Bus nach Portico di Romagna gefahren, habe dort vor dem Hotel, bevor es für mich wieder in den Berg ging, eine junge Dänin kennenlernen, die italienisch und deutsche spricht und mir ein Bett im Refugio in Premilcuore reservierte.  Dann ging es auf den 750 m hohen Monte Orlando zum Schluss über schmale und steinige Pfade; Wägelchen schwebte teilweise wieder in der Luft.  
Die nächsten Tage gehen durch eine wildromantische Berglandschaft und steuern den Hauptkamm des Apennins mit 1530 m zu. Erst nach La Verna und der Einsiedelei Cap. Michelangelo (Geburtsort) komme ich von der Höhe und bin dann bereits in der Toscana. 
Drückt mir die Daumen oder bettet für mich. 
 

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