Weiter auf dem Camino die Assisi

Premilcuore nach Corniolo

Ein Pilgertag wie er mir gefällt.
Im Refugio bin ich um 5.30 aufgestanden und um 6.45 habe ich bei Bäcker noch ein Brot gekauft; wer weiß, wann man das nächste kaufen kann. Ich habe mich entschieden, nicht den vorgesehenen Weg zu gehen, sondern zunächst über eine SP-3, die parallel zum Camino nur auf der anderen Talseite verläuft.  Nach ein paar km führte die die Straße über eine Brücke und ging nach Fiumicello. Der Weg dorthin war mit kleinen Quadern bebaut, in denen Bildern aus dem Leben Jesu dargestellt waren. Ein moderner Kreuzweg, würden wir heute sagen. In den Ort machte ich eine Frühstückspause. Es gab nun auch hier einen Wanderweg, doch der war nass und glatt. Also entschied ich mich wieder für die Straße. Es haben mich vielleicht 10 Fahrzeuge überholt. Hier ging es in Serpentinen hinauf zum Passo della Barccina auf 957 m, den ich bereits um 10.30 erreichte. Schön auf einer im  Schatten stehenden Bank zu sitzen und auf die Berglandschaft und ins Tal zu schauen; das Ganze auf sich wirken lassen.
Nun war der Abstieg angesagt.  Wieder zwei Möglichkeiten. Entweder die Straße in Serpentinen oder nach 400 m auf einen Wanderweg. Aufgrund der Höhenlinien auf meiner App, wusste ich, dass es nur bergab geht.  Diese Abgänge kannte ich. Sie kommen immer wieder. Also nahm ich die zweite Möglichkeit. Zunächst ein breiterer Schotterweg, dann ein mit größeren Brocken gepflasterte Trampelpfad; teils steil und ich musste das Wägelchen vor mir herschieben; besser ausgedrückt, ich musste ihm hinterher rennen. Nach 35 Minuten hatte ich wohlbehalten Corniolo erreicht. Es war 12.30. Es bestand jetzt kein Anlass, Feierabend zu machen. Eine Verkäuferin bat ich über meinen Translater im nächsten Ort, 10 km, in einem Albergo ein Zimmer zu reservieren. Dann war alles perfekt. Ich aß noch eine Kleinigkeit, trank noch von der soeben gekauften Sojamilch und machte mich auf den Weg. Ich telefonierte noch mit Gerhard W., der aus eigener Erfahrung die italienischen Pilgerwege kennt. Einfach schroff und steil, war sein Kommender.
Und so war es dann auch. Die 10 km führten nur bergauf bis auf 1050 m Höhe, das nur in Serpentinen. Für Motorradfahrer eine tolle Strecke, Andreas 😂.
450 m vor dem Albergo begann ein Gewitter und wenig später vielen die ersten dicken Regentropfen. Nun musste ich den Rucksack regentauglich machen. Ein wenig durchnässt erreichte ich die Herberge und habe ein kleines Zimmer mit Dusche, kann aber wieder wirken, wie ich möchte.
Nun habe ich für Morgen auf den höchsten Punkt dieses Caminos mit 1530 m Vorlauf für 18 km nach Camaldoli, wo auch Vinzenz Pallotti gewesen sein soll oder weiter nach Badia Prataglia, so dass ich dann Übermorgen direkt nach Chiusi della Verna,  wohl die wichtigste franziskanische Stätte, wo sich Franziskus zurück zog und erhielt hier die Stigmata, die Wundmale Christi.
Mit dem höchsten Punkt habe ich auch die Toscana erreicht. Nach La Verna geht es dann auch höhenmäßig wieder nach unten. Gott sei Dank. Auch ich werde dabei manchmal schwindlig, Mattias 😨.


Campigna nach Badia Prataglia

Um 7 Uhr hatte ich die Herberge verlassen  und machte mich auf den Weg zum Passo Calla auf 1300 m Höhe. Die 3 km hatte ich in 45 Minuten zurück gelegt. Hier oben beginnt die Toskana. Nun ging es auf dem Grenzkamm hinauf zum Poggio Scali. Es wunderte mich, so viele Menschen in der Frühe anzutreffen.  Sie machten sich, wie ich, auf den Weg zur Einsiedelei Camaldoli, die 1024 vom hl. Romuald gegründet und Ursprung des Kamaldulenserordens war. Einen Teil der Wanderer habe ich hier  wieder getroffen. Ab dem Poggio Scali ging es größtenteils bergab. Je näher man dem Ende kam, um sogrösser wurden die Brocken über die ich und das Wägelchen mussten. In der Einsiedelei gab es eine Führung, aber wen wunderts, in italienischer Sprache. So machte ich einige Aufnahmen und setze meinen Weg fort. Um Morgen nach La Verna gehen zu können, muss ich heute wenigstens bis Bedia Prataglia. In Serpentinen ging es zunächst die Straße hinunter. Dann musste ich über einen Bergkamm, den ich durch den Wald abkürzen konnte. Dann über die Straße weiter runter. Ich hatte hier kein Zimmer reserviert. Das war nicht gut, denn die günstigen Unterkünfte waren belegt. Nun es gab noch ein Hotel in dem ich schließlich übernachten kann. In dem Ort konnte ich meine abgebrannten Lebensmittel wieder auffrischen. Dann musste ich aber schnell ins Hotel zurück, denn es gibt in Folge wieder ein Gewitter und kräftige Regenschauer. Aber morgen früh scheint wieder die Sonne.
In La Verna habe ich reservieren lassen.

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