Sansepolcro - Cotta di Castello


Um 7 Uhr war ich bereits unterwegs. Wenn die Sonne noch nicht so brennt, ist es auch angenehm, in den Berg zu gehen. Es sollte zu einer Einsiedelei auf 680 m hinauf, wo Franziskus sich gerne aufgehalten hat und dann über den Abbadiaccia auf 820 m bevor es wieder in Selci-Lama auf 340 m hinunter kommt. 
 Ich war schon etwa 20 Minuten unterwegs und hatte auch schon einiges an Höhe gewonnen, als der Weg für mich zu einem nicht mehr vertretbaren Trampelpfad wurde und das rechte Rad des Wägelchen ständig über dem Abgrund hang. Hier entschied ich mich umzukehren und den Weg über die Provinzstraße zu gehen. Ich ging also gleich in Richtung Selci-Lama. 
Am Abend zuvor hatte die Nonne im Kloster für mich ein Zimmer in dem Refugio in Pieve di Saddi reserviert. Dabei hatte ich übersehen, dass ich dort erst einen Tag später sein werde. Da ich diese Nonne nicht mehr zu Gesicht bekam, eine zweite aber nicht für mich telefonieren wollte, bin ich erst einmal frohen Mutes losgezogen. Auf halben Wege ließ ich dann von einem Rathaus aus in Citta di Castello ein Zimmer in einem Refugio reservieren. Dieses befand sich am Ortsanfang aber noch 5 km von Zentrum entfernt. Als ich dort ankam, war niemand da. Auf meine SMS kam keine Reaktion. In der heißen Mittagssonne, kein Baum und kein Strauch. Nach 1 Stunde ging ich in den Ort zur Pilgerherberge. Diese war jedoch belegt. Zwei junge Damen kümmerten sich um eine Ersatzmöglichkeit. Kein Erfolg. Dann kam ich mit meiner Hotelliste. Auf das erste gab es keine Verbindung. Doch beim zweiten klappte es. Ein Zimmer frei. Die netten Damen versorgten mich noch mit Wasser und einem Beutel Obst. Ich muss doch wohl nur noch aus Haut und Knochen bestehen 😀😀😀😁👎. Dann schickten sie mich los. Endlich im Hotel, endlich was essen. 30 € ein akzeptabler Preis. Dafür war ich jetzt auch direkt am Pilgerweg und hatte in der Nähe einen Supermarkt. Wow. Dem Refugio in Pieve hatte ich mitgeteilt, dass ich einen Tag später kommen würde. Alles per SMS und in italienisch.

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